Team

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Dr. Sarah Czer­ney
Grün­de­rin 

Schwer­punk­te: 
Chan­cen­gleich­heit in der Wis­sen­schaft, femi­nis­ti­sche Wis­sen­schafts­kri­tik, femi­nis­ti­sche Mut­ter- und Eltern­schaft, sys­te­mi­sche Beratung

Dr. Lena Eckert
Grün­de­rin

Schwer­punk­te:
Gen­der und Que­er Stu­dies, Bil­dungs- und Schreib­for­schung, fem. Wis­sen­schafts­kri­tik, Film- und Medienwissenschaft.

www.lenaeckert.org

www.icp-berlin.org

Katha­ri­na Stor­beck 
freie Mit­ar­bei­te­rin

Schwer­punk­te:
Ver­ein­bar­keit, Chan­cen­gleich­heit, Diver­si­ty, femi­nis­ti­scher Akti­vis­mus, Anti­dis­kri­mi­nie­rung, Ostdeutschland

Gründung

Wir, das sind Sarah Czer­ney und Lena Eckert, haben 2020 gemein­sam mit Sil­ke Mar­tin das Buch „Mut­ter­schaft und Wis­sen­schaft. Die (Un-)Vereinbarkeit von Mut­ter­bild und wis­sen­schaft­li­cher Tätig­keit“ her­aus­ge­ge­ben. Das Buch stieß auf gro­ße Reso­nanz, wur­de mehr­fach rezen­siert und wir wur­den deutsch­land­weit zu Lesun­gen ein­ge­la­den. Dort stell­ten wir  in vie­len Gesprä­chen fest:
Mut­ter­schaft und Wis­sen­schaft und damit ver­wand­te The­men wie Care-Arbeit und die Sor­ge­ar­beits­feind­lich­keit des Wis­sen­schafts­be­triebs müs­sen sicht­ba­rer wer­den. Die­se Dring­lich­keit ist mit der Coro­na-Pan­de­mie noch gestie­gen, wor­auf wir mit einer zwei­ten Publi­ka­ti­on “Mut­ter­schaft und Wis­sen­schaft in der Pan­de­mie. (Un-)Vereinbarkeit zwi­schen Kin­dern, Care und Kri­se” reagierten.

Um lang­fris­tig etwas dar­an zu ver­än­dern haben wir im Jahr 2021 das Netz­werk Mut­ter­schaft und Wis­sen­schaft gegründet.

Selbstverständnis​

Wir ver­ste­hen uns als Netz­werk, das neben bio­lo­gi­schen Müt­ter und Cis-Frau­en, Trans-Müt­ter, Adop­tiv­müt­ter, Ster­nen­kin­der­müt­ter, Kiwu­müt­ter und (Noch)Nichtmütter zusam­men­brin­gen möch­te. Gleich­wohl sind alle Men­schen, die sich als Eltern ver­ste­hen — also auch Väter herz­lich will­kom­men! UND: ganz beson­ders freu­en wir uns über alle Men­schen, die gar nicht selbst betrof­fen sind und die uns unter­stüt­zen und sich mit uns aus Soli­da­ri­tät ver­net­zen wollen!

In unse­rer Gesell­schaft wird von weib­lich gele­se­nen Men­schen erwar­tet, dass sie sich für­sorg­lich und müt­ter­lich ver­hal­ten – unab­hän­gig davon, ob sie tat­säch­lich Kin­der haben oder wün­schen. Die­ses Müt­ter­lich­keits­ide­al führt oft dazu, dass Frau­en* in pre­kä­ren, schlecht bezahl­ten Jobs arbei­ten und zusätz­lich unbe­zahl­te Care-Arbeit leis­ten, was ihre Lebens­qua­li­tät beeinträchtigt.

Auch wenn Frau­en das Dop­pel­te leis­ten, ist ihre Arbeit oft nur halb so viel wert – zumin­dest aus Per­spek­ti­ve des Wis­sen­schafts­be­trie­bes. Patri­ar­cha­le Macht­struk­tu­ren, Hier­ar­chien und sta­tus­be­ding­te Abhän­gig­kei­ten mani­fes­tie­ren sich inten­si­ver, wenn Frau­en* Müt­ter wer­den, in Teil­zeit gehen, mit dem Gen­der­Pay­Gap oder Ren­ten­lü­cken kon­fron­tiert werden. 

Das Ide­al im Wis­sen­schafts­be­trieb ist nach wie vor der unge­bun­de­ne Wis­sen­schaft­ler, der sich – frei von allen Sor­ge- und Haus­ar­bei­ten sowie gesund und unab­hän­gig von der Pfle­ge ande­rer – unge­stört und zeit­lich unbe­grenzt in sei­ne For­schun­gen ver­tie­fen kann. Gleich­zei­tig hat der Kör­per – als das, auf was die Mut­ter oft redu­ziert wird – kei­nen Platz in der Wis­sen­schaft. Die Bedürf­nis­se des Kör­pers wer­den dabei in der Wis­sen­schaft gene­rell negiert, sei­ne Pfle­ge hintenangestellt.

Was damit ein­her­geht ist eine gene­rel­le Sor­ge­tä­tig­keits­feind­lich­keit des Wis­sen­schafts­be­trie­bes, so dass die emo­tio­na­le Arbeit im Wis­sen­schafts­be­trieb vor allem von Frau­en* über­nom­men und dabei gleich­zei­tig auch ent­wer­tet wird. Beson­ders nach der Coro­na-Pan­de­mie müs­sen wir die Kon­zep­te von Für­sor­ge und Gemein­schaft im Wis­sen­schafts­be­trieb als auch gesamt­ge­sell­schaft­lich neu definieren.

Unser Netz­werk setzt sich für eine struk­tu­rel­le Ver­än­de­rung ein, um die dis­pa­ra­ten Anfor­de­run­gen an Müt­ter und Wissenschaftler*innen bes­ser in Ein­klang zu brin­gen und soli­da­risch für die Rech­te aller Müt­ter zu kämpfen.